In der Musikbranche ist es längst üblich: anstatt eine CD zu kaufen, wird das Musikstück oder das Album downgeloaded – mit oder ohne Bezahlung. Auch in der Buchbranche wird vermehrt über den Download von vollständigen Büchern gesprochen, die dann wahlweise auf dem Computer oder mobilen Endgeräten wie E-Books oder auch auf dem Handy gelesen werden können.
Ein Schreckensszenario für die gesamte Branche oder die Chance, neue Märkte und Zielgruppen erreichen zu können? Und was bedeutet es für die Qualität des Lesens, wenn nicht die Seiten geblättert, sondern auf dem Display gescrollt wird? Steht uns die Zeit der illegalen Buchtauschbörsen bevor, in der Urheber- und Verwertungsrechte keine Rolle spielen zu scheinen?
Was erwartet Sie im ersten „Brennpunkt“ ?
- Aktueller Stand der technologischen Entwicklung des E-Books
- Übersicht über die derzeit am Markt befindlichen E-Books
- Demonstration der Geräte und Möglichkeit zum Selbsttest
- Zukunftsvisionen der Gerätehersteller
- Urheberrechtliche Implikationen (z. B. Autorenverträge, Inhaltsverwertung etc.)
- Illegaler Download: wie kann Piraterie verhindert werden?
Die Referenten:
- Bernhard Borovansky: Geschäftsführer der Buch Media, beschäftigte sich von Entwicklungsbeginn an mit dem E-Book und hielt darüber bereits einige Vorträge.
- Prof. Mag. Franz-Leo Popp, Geschäftsführer der Literar-Mechana, wird über die urheberrechtlichen Implikationen der elektronischen Literaturverwertung referieren.
- Markus Toyfl, IT-Leiter New Media Management im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels, hat bereits alle am Markt befindlichen Geräte getestet und wird diese mit Herrn Borovansky präsentieren.
- Erwin Riedesser, Projektleiter Fachkolleg Buch/Medien, moderiert.
Termin: Montag, 22. Oktober 2007, 14.00 bis 17.00 Uhr
Ort: Hauptverband des Österreichischen Buchhandels, Grünangergasse 4, 1010 Wien, 1. Stock, Bibliothek
Bericht von Wachter
Borovansky
ePaper geht nächstes Jahr in Serie, in Farbe, nicht nur für Bücher, große Fabrik bei Dresden wird derzeit gebaut.
eBooks gibt es im Prinzip schon seit 10 Jahren.
Aktuelle Geräte
- Sony eReader (siehe Bild oben) jetzt mit 8 Graustufen, Display liest sich wie gedrucktes Papier, auch bei Sonne.. Es kommt jährlich ein neues Modell heraus. Ca. 350,-$, in Europa schwer erhältlich. Auf der Connect-Plattform gibt es 20.000 Titel. Der e-Reader kann davon weit über 100 Stück speichern. Die bei „Connect“ gekauften Bücher kommen in Sonys kopiergeschütztem BBeB-LRX-Format daher, der Reader unterstützt keine anderen per Digital-Rights-Management geschützten Dateiformate. Allerdings kann das Gerät mit ungeschützten PDF- sowie TXT- und RTF-Dateien umgehen. Außerdem zeigt der E-Reader JPEG-Bilder an und spielt MP3-Dateien ab. (Heise, 2.10.2007) Ich finde, das Gerät liegt einfach gut in der hand, ist intuitiv zu bedienen und man kann damit wirklich lesen, wie in einem Buch. (Nach einem Firmware-Update unterstützt der eReader jetzt auch ePub, Adobe Digital Editions und PDF Reflow. MobileRed Forums, 23.7.2008)
iRex iLiad 2.0 mit WLAN, USB, 16 Graustufen, Notizfunktion(!), ca 650,-€, größer als der eReader, ist als Open Source Produkt offener als der eReader, an geschützten Formaten unterstützt er nur MobiPocket(?). Auch geeignet für RSS-Feed, z.B. um damit die Tageszeitung zu lesen. Jedoch noch zu teuer und mit Macken in der Software. (Testbericht auf CNET.de)
- Der CyBook Gen3 Reader ist der kleine Bruder des iRex iLiad. Bildschirm nicht berührungsempfindlich – also keine Notizen; etwas kleiner, Anbindung über USB; kostet auch nur rund die Hälfte.
- Kindle von Amazon, das jedoch nur elektronische Bücher im proprietären Mobipocket-Format von Amazon darstellt.
Polymer Vision, ein Handy mit ausziehbarer Falie. Telecom Italia will es noch 2007 auf den Markt bringen. (neuerdings)
- Blackbetty ist ein österreichisches Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Inhalte über die Plattform mobilbooks auf’s Handy zu bringen. (Handelsblatt)
Vertrieb
- Konsumenten kommunizieren bei elektronischen Produkten häufig miteinander, unter Umgehung der traditionellen Vertriebskanäle (Buchhandel, Versand) und aoft auch der Produzenten (Verlage). Beispiele: Filesharing von Hörbücher über eMule.
- Beim Vertrieb digitaler Inhalte gibt es von Seiten des Buchhandels keine Konzepte, sich in das Spiel einzubringen, so das der Ball oft an ihnen vorbei gespielt wird. Beispiel: Hörbuchverlage haben eigene Plattformen eingerichtet.
- Außerdem gibt es eine Verschiebung vom Sortiments- zum Versand-Buchhandel.
- Quelle: Aktuelle Studie des Börsenvereins.
- Verlage vergeben neben ISBN für ihre ePublikationen zunehmend DOI (digital object identifier). Damit kann der Kunde ein Buch dann als ganzes oder auch kapitelweise erwerben.
Downloadportale
Mit eigenem Gerät oder Standard
- Amazon-Kindle
- Amazon-Mobipocket
- Sony
- Blackbetty
Ohne eigenem Gerät oder proprietären Standard
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