Der Umsatz wuchs bei den befragten Unternehmen von 2013 auf 2014 um „nur“ 11,4 Prozent gegenüber einem Rekordwachstum von knapp 22 Prozent in 2011. Das Institut für Medien- und Kompetenzforschung verpackt dieses Ergebnis seiner jährlichen Branchenanalyse zum deutschen E-Learning-Anbietermarkt in die Schlagzeile „Wachsender E-Learning-Markt attraktiv für Startup-Unternehmen“.
33 Unternehmen habe sich an der Umfrage beteiligt, von der nun schon Zahlenreihen über acht Jahre hinweg vorliegen. Weitere wichtige Ergebnisse:
- Die beiden wichtigsten E-Learning-Geschäftsfelder Erstellen und Veredeln von digitalen Inhalten und Verkauf und Vermietung von Tools für E-Learning und Wissensmanagement haben ihren Umsatzanteil deutlich ausgebaut auf zusammen 61 Prozent, während der Verkauf von digitalen Lerninhalten und Kursen um mehr als 3 Prozent auf 18,6 Prozent zurückgefallen ist.
- Das wichtigste Geschäftsmodell ist folgerichtig die maßgeschneiderte Produktion, während serienmäßige Produktion nur 18 Prozent des Umsatzes ausmacht. Da letztere Produktionsweise kostengünstiger ist, sieht das Verhältnis bei den Stückzahlen natürlich anders aus.
- Als ihre wichtigsten USPs nannten die beteiligten Unternehmen Zielgruppenfokussierung, Individualisierung, mobiles Lernen und ihre Positionierung auf bestimmte Themen.
Kann man das so interpretieren, dass aus der Sicht der an der Umfrage beteiligten Unternehmen die Fokussierung auf hochwertige maßgeschneiderte Inhalte und Tools für spezielle Zielgruppen zum Erfolg führt? Das ist vielleicht eine Wahrheit. Aber es gibt auch noch eine andere: In öffentlichen Bildungseinrichtungen, insbesondere Universitäten entstehen immer mehr MOOCs und andere Open Learning Angebote, die sich mit den Geschäftsmodellen der kommerziell orientierten E-Learning-Unternehmen nur schwer fassen lassen. Es lebe die Vielfalt!
P.S.: Vielleicht wird das E im E-Learning (E wie Elektrisch?) irgendwann doch noch so selbstverständlich, dass wir es vergessen. Statt dessen werden wir frühere Formen des Lernen dann als K-Lernen bezeichnen – K wie Kreide. Aber das wird noch mindestens eine Lehrergeneration dauern.
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